In der Produktion, in der Pflege oder auf dem Bau – Non-Desk-Worker sind das Rückgrat vieler Unternehmen. Und doch: Wenn’s um digitale Kommunikation geht, bleiben sie oft außen vor. Die Mitarbeiter-App soll eigentlich verbinden – aber wie oft wird sie bei genau dieser Zielgruppe weniger genutzt?
In diesem Beitrag schauen wir uns an, warum das so ist, welche Hürden es gibt – und wie du sie Schritt für Schritt überwindest.
Das Problem: Die App-Nutzung bei Non-Desk-Workern bleibt hinter den Erwartungen zurück
Wir haben in Workshops mit Unternehmen aus Industrie, Gesundheit, Logistik und Handwerk drei zentrale Gründe identifiziert, warum Non-Desk-Worker die App oft weniger nutzen als gewünscht:
1. Keine Zeit für App-Nutzung im Arbeitsalltag
- In Schichtbetrieben, Pflegeheimen oder auf Montage ist der Alltag durchgetaktet.
- „Kurz mal auf die App schauen“ ist für viele schlicht unrealistisch – oder sogar verboten.
Lösungen:
- Blick aufs Handy aktiv erlauben: Klare Freigaben durch Vorgesetzte helfen enorm. Wer weiß, dass es erlaubt ist, nutzt die App entspannter.
- Zeitfenster schaffen: Wenn im laufenden Betrieb kein Platz für die App ist, sollte bewusst Zeit dafür eingeräumt werden – z. B. in Pausen, Übergabezeiten oder beim Teammeeting.
- Push-Mitteilungen mit echtem Mehrwert – z. B. aktuelle Schichtpläne, Kantinenmenü oder Warnungen bei Störungen.
- Kiosk- oder Info-Terminals in Aufenthaltsräumen, wo Inhalte auch ohne eigenes Smartphone sichtbar sind.
- Micro-Content: Inhalte, die in unter einer Minute erfassbar sind – knackig, visuell, mobil gedacht.
2. Technische Hürden & Unsicherheit
- Viele Mitarbeitende sind wenig technikaffin oder nutzen privat gar keine komplexen Apps.
- Angst, „etwas kaputt zu machen“ oder überfordert zu sein, ist weit verbreitet.
Lösungen:
- Einfaches Onboarding: mit Videotutorials, persönlichen Erklärungen oder Unterstützung durch App-Botschafter aus der eigenen Schicht.
- Support vor Ort: z. B. feste Ansprechpartner oder Sprechstunden bei Fragen.
- Einfache, klare Sprache: keine Fachbegriffe, keine endlosen Klicks – „One Tap, One Info“.
3. Angst vor Überwachung
Die Staffice-App wurde gezielt so konzipiert, dass sie auch auf privaten Geräten funktioniert – gerade um Non-Desk-Worker zu erreichen. Das ist ein riesiger Vorteil, bringt aber auch Herausforderungen mit sich:
„Werde ich über die App kontrolliert?“ – diese Sorge ist weit verbreitet.
Besonders in sensiblen Arbeitsverhältnissen kann das Misstrauen groß sein.
Lösungen:
- Klare Kommunikation zur Datennutzung: Was wird gespeichert? Wofür? Und was NICHT.
- Betriebsrat einbeziehen: Gemeinsam Vertrauen schaffen, Datenschutz betonen.
- Freiwilligkeit betonen: Die App als Angebot, nicht als Zwangsmaßnahme positionieren.
Unser Tipp: Ein kurzes, gut verständliches „BYOD-Infoblatt“ schafft Sicherheit – am besten gemeinsam mit HR und Datenschutzbeauftragten abgestimmt.
Praxistipps für die sofortige Umsetzung
Hier sind ein paar Low-Effort-Maßnahmen mit High Impact:
QR-Code-Plakate mit Link zur App in Aufenthaltsräumen oder an der Stempeluhr
App-Nutzung bei der Einarbeitung direkt einbinden – z. B. als To-do im ersten Arbeitstag
Kolleg*innen aus dem Team zu App-Guides ernennen – Peer-Empfehlungen wirken Wunder
Pushs bewusst takten, z. B. immer mittwochs nachmittags, wenn die Schicht wechselt
Gamification als Booster
Ein bisschen Spiel und Spaß – das kann Wunder wirken.
Tipp: Badges, Punkte oder kleine Challenges bringen Dynamik rein und machen Lust auf mehr.
Fazit
Wer Non-Desk-Worker wirklich erreichen will, muss:
- ihren Alltag verstehen
- Barrieren abbauen
- Nutzen aufzeigen
Mit kleinen, durchdachten Maßnahmen wird die App so nicht nur zum Tool – sondern zur echten Verbindung zwischen Unternehmen und Belegschaft.
Neugierig auf Teil 2?
Im nächsten Beitrag schauen wir uns an, wie relevante Inhalte für Non-Desk-Worker aussehen müssen – von Sprache über Formate bis zur redaktionellen Strategie.